6. Resümee


Der vorliegende Studienbrief vermittelt einen Überblick zu den geltenden Anforderungen und Nachweismethoden des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) für neu errichtete Gebäude. Hierbei ist es nicht wichtig, den genauen Wortlaut der einzelnen Paragraphen zu kennen. Für den Anwender ist jedoch ein grundlegendes Wissen über die Gesetzesstruktur und -systematik wichtig, um die Anforderungen auch dem Kunden als Laien verständlich erläutern zu können. Dies betrifft insbesondere die folgenden Gesetzesthemen:

  • Generelle Kenntnis über die im Gesetz verankerten Themen, Gesetzesteile und -abschnitte (z. B. Anforderungen Neubau, Bestand, Wohn-/Nichtwohngebäude, Anlagentechnik, Energieausweise)
  • Referenzgebäudeverfahren: Die Anforderungswerte (z. B. QP'') werden in Abhängigkeit eines Referenzgebäudes (dem vorhandenen Gebäude gleicher Gebäudekubatur, jedoch in definierter Hüll- und Anlagenqualität) gem. Anl. 1 (WG) bzw. Anl. 2 (NWG) ermittelt
  • Kenntnis über die Anwendungsgebiete (z. B. dauerhaft beheizte/gekühlte Gebäude, Vorbildfunktion der öffentlichen Hand), mögliche Ausnahmen (z. B. Denkmäler) und den Bilanzrahmen des GEG (z. B. auf Einzelgebäude bezogen, ohne Arbeitshilfen-/Haushaltsstrom, WG ohne Beleuchtung)
  • Kenntnis über die zulässigen Berechnungsmethoden und Randbedingungen bei einem öffentlich-rechtlichen Nachweis nach GEG, z. B.:
    • Bilanz-Verfahren nach DIN V 18599: 2018-9 (WG + NWG)
    • vereinfachte Verfahren WG (neu) und NWG (Ein-Zonen-Modell) – Randbedingungen zur Anwendung
    • Gutschrift erneuerbarer Strom
    • Primärenergiefaktoren und Regeln zur Anwendung
    • Ansatzmöglichkeiten für Wärmebrücken, Luftdichtheitstests, Wohnungslüftungsanlagen
    • Anzusetzende Randbedingungen (z. B. Standardklima, Zonierung, Nutzungsprofilwahl) und Grundlagen (z. B. Stand der Technik/Normbezüge, Wirtschaftlichkeitsgebot)
  • Nachweismethodik als „Erfüllungserklärung“ mit zulässigen alternativen Nachweismöglichkeiten (z. B. über CO2-Emissionen, thermische Simulation)